Was ist Operation Stack und welche Auswirkungen hat es?

Was ist Operation Stack und welche Auswirkungen hat es?Wenn Sie schon auf der M20 Richtung Dover oder umgekehrt gefahren sind, haben Sie vielleicht Lastwagen gesehen, die auf einer Autobahnspur oder der Standspur abgestellt waren. Das gehört zum Verkehrskontrollprogramm mit dem Namen 'Operation Stack'.

Es wirkt sich nicht unmittelbar auf jeden aus, der die M20 befährt, aber als kleiner Spediteur oder Bote auf dem Weg zu den Fähren in Dover können Sie Zeit und Geld sparen, wenn Sie Operation Stack berücksichtigen.

An einem gewöhnlichen Werktag ist der Verkehr auf der M20 Richtung Dover (oder in Gegenrichtung, wenn Sie über Frankreich oder Deutschland eingereist sind) so dicht wie immer, besonders beim Güterverkehr. Nichts Besonderes los also. Südostengland ist der betriebsamste Teil Großbritanniens, etwa 70 % des gesamten Güterverkehrs führt durch dieses Gebiet. Deshalb unterliegt es einer besonderen Verkehrsregelung. Als Fahrer oder Fuhrunternehmen sollten Sie beachten, dass zu Spitzenzeiten Verzögerungen auftreten können, und zwar bis zu 10 Stunden allein auf der M20 Richtung Dover durch Kent. Warum?

„Operation Stack“ wurde zuletzt im Januar 2015 nach dem Brand im Kanaltunnel verordnet - seit seiner Einführung 1987 bereits mehr als 70 Mal. Zuständig für Verhängung und Überwachung ist die Polizei von Kent. Das Hauptargument für seine Existenz ist der freie Verkehrsfluss von Gütern und Fahrzeugen sowie von Frachtgut. Wie erwähnt war der Brand im Kanaltunnel das beste Beispiel dafür, warum dieses Verfahren eingesetzt wird, andere mögliche Gründe sind schlechtes Wetter in der Straße von Dover, Arbeitskampf am Hafen und Unfälle und/oder Feuer im Tunnel.

Seit 2007 haben der Fernstraßenbetreiber Highways Agency, verschiedene Ortsverwaltungen und Abgeordnete des Unterhauses nach besseren Lösungen gesucht. Zu konkreten Maßnahmen führte das jedoch nicht, auch wenn diverse Vorschläge unterbreitet wurden wie der Ankauf von Grundstücken zum Erschließen großer Abstellflächen für Lastwagen.

Je nach Bedarf und Kosten sollten Spediteure mögliche alternative Transportwege berücksichtigen. So gibt es direkte Fährverbindungen nach Dänemark und Skandinavien ab Hull, Immingham und Harwich statt über Dover-Calais, Frankreich und Deutschland. Andere günstigere Routen führen von Immingham ins norwegische Brevik und über Deutschland nach Dänemark - hier steht Preis gegen Fahrzeit. Viele Lastwagenfahrer stehen auf M20 Schlange, nur um von Dover (von wo 70 % des gesamten britischen Frachtverkehrs abgeht) südwärts in den Mittelmeerraum überzusetzen. Großbritannien und Spanien haben viele kulturelle und wirtschaftliche Verbindungen, nicht zuletzt die Million Briten an der spanischen Südküste, die jeden Tag britische Produkte konsumieren - das ist ein gewaltiges Geschäft für den Frachtverkehr. Die Schlussfolgerung ist, dass britische Spediteure, die über Dover-Calais müssen, Alternativstrecken ins Auge fassen sollten, wenn die britische Wirtschaft die von der Regierung gesteckten Wachstumsziele erreichen soll - rechnen sich Mehrkosten für teurere Frachtfährstrecken aber? Die Zeit wird es zeigen.

HGF: Was ist Unternehmen Stack und wie wird dies mir Betreffen?